Das kleine Vollschiff BOUNTY bleibt wegen der berühmten, vielfach verfilmten Meuterei während einer britischen Südsee-Expedition im Jahre 1788 unvergessen. Ziel dieser Expedition war es, Brotfruchtbaum-Setzlinge aus Tahiti nach Westindien zu schaffen. Da ein großer Frachtraum dafür wichtig war und man bei den Cook'schen Expeditionen gute Erfahrungen mit Kohleschiffen gemacht hatte, wurde wieder eines erworben, die drei Jahre alte BETHIA. Sie war allerdings mit einer Rumpflänge von 27,7 m und einer Vermessung von 215 BRT kleiner als Cooks Schiffe. Sie wurde in kurzer Zeit für die neue Aufgabe umgebaut, bewaffnet und dann am 8. Juni 1787 auf den Namen HMAV BOUNTY umgetauft, wobei HMAV für „His Majesty's Armed Vessel" stand.
Das Kommando über die Expedition erhielt der 33-jährige Oberleutnant William Bligh, der auf James Cooks dritter Reise als Navigator mit dabei war und daher die Südsee bereits kannte. Mit ihm waren 45 Mann an Bord. Die Geschichte der Reise in den Pazifik und der anschließenden Meuterei ist hinlänglich bekannt. Die BOUNTY wurde von den Meuterern vor der unbewohnten Insel Pitcairn auf Grund gesetzt und am 23. Januar 1790 in Brand gesteckt, um Spuren zu beseitigen.