Der 1894 vom Stapel gelaufene Frachtdampfer GLADYS ROYLE wurde auf der Shorts-Brothers-Werft in Sunderland gebaut. Er war eines von sechs Schwesterschiffen, die zwischen 1893 und 1894 vom Stapel liefen. Auftraggeber der GLADYS ROYLE war die in der selben Stadt ansässige James Westoll Line, die sich auf den Transport vom Massengütern wie Kohle und Getreide spezialisiert hatte. Das Schiff blieb zeitlebens im Besitz dieser Reederei und transportierte auf der Ausreise meist Kohle nach Mittelmeerhäfen wie Genua oder Port Said. Für die Heimreise lud es in der Regel Getreide in Häfen am Schwarzen Meer. Nur in der Zeit von 1898 bis 1900 und nach 1914 wurde es in in anderen Fahrtgebieten eingesetzt, z.B. nach den USA, Indien, Südafrika und Südamerika. Im 1. Weltkrieg wurde es unter anderem als Munitionstransporter verwendet. Auf ihrer letzten Fahrt war die GLADYS ROYLE jedoch mit der vertrauten Kohle beladen auf dem Weg von Cardiff nach Buenos Aires, als sie am 9. Januar 1917 südwestlich der Azoren von dem deutschen Segel-Hilfskreuzer "S.M.S. Seeadler" angehalten und nach Übernahme der Besatzung durch Sprengung versenkt wurde.
Im nachstehenden Schiffslebenslauf wird die Geschichte der GLADYS ROYLE näher aufgezeigt:
Mehr Details zu den Reisen den GLADYS ROYLE finden Sie in folgender Tabelle. Die meisten der verwendeten Informationen stammen aus Schiffsmeldungen in zeitgenössischen britischen Tageszeitungen.
Fotos der GLADYS ROYLE und zweier ihrer Schwesterschiffe
Leider sind Fotos des Frachtdampfers GLADYS ROYLE Mangelware. Dem Verfasser ist nur das undeutliche Foto bekannt, das von Bord des Hilfskreuzers "S.M.S. Seeadler" kurz vor der Versenkung des Frachters aufgenommen wurde. Daher werden hier auch noch zwei Fotos der Schwesterschiffe "Westburn" und "Britannia" gezeigt, die einen besseren Eindruck vom Aussehen dieser auch schon für die 1890er Jahre altmodisch aussehenden Frachtdampfer vermitteln.