KFK 203 war einer der ca. 700 im 2. Weltkrieg gebauten bzw. begonnenen Kriegsfischkutter, kurz KFK. Diese sehr seetüchtigen Fahrzeuge wurden beispielsweise als Hilfsminensucher eingesetzt und waren so konstruiert, dass sie nach Kriegsende als Fischkutter weiter genutzt werden konnten. Noch vor Fertigstellung wurde KFK 203 ebenso wie sein Schwesterschiff KFK 204 für Spezialaufgaben vorgesehen und dafür zu Segelschiffen mit Ketschtakelung umgebaut. Die beiden Boote sollten im Rahmen von Kommandounternehmen Soldaten nach Übersee bringen. Das Unternehmen "Panama", für das KFK 203 vorgesehen war und dabei den Tarnnamen "Mary" trug, wurde tatsächlich noch Anfang Januar 1945 begonnen, wahrscheinlich aber im Februar 1945 abgebrochen. Bei Kriegsende befand sich das Boot mit ziemlicher Sicherheit in Neustadt an der Ostsee, wobei sich seine Spur ab dort endgültig verliert. Das Endschicksal von KFK 203 ist daher nicht bekannt.
Die geheimnisumwitterte militärische Karriere von KFK 203 ist Gegenstand zahlreicher, wenn auch nur kurzer Abhandlungen in der Literatur und auch im Internet, wobei es nicht immer leicht ist, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden. Im nachfolgenden Schiffslebenslauf wird der Stand des Wissens und der Diskussion zusammengefasst und vom Verfasser kommentiert.
GELLERMANN veröffentlichte in seinem Buch "Tief im Hinterland des Gegners" (Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1999) oben stehendes Foto der Ketsch "Doris", die 1945 den Kleinkampfverbänden in Norwegen zugeordnet war und stellte die Hypothese auf, dass diese "Doris" eventuell KFK 204 sein könnte. Aus Sicht des Verfassers sieht der gezeigte Spitzgatter aber einen typisch norwegischen Colin-Archer-Bau ähnlicher als einem KFK. (Fotograf und evtl. Schutzrechte unbekannt).