Das Fünfmastvollschiff PREUSSEN wurde 1902 in Geestemünde an der Unterweser von der Tecklenborg-Werft aus Stahl für die Hamburger Reederei F. Laeisz (FL) gebaut. Das Schiff hatte eine Länge über alles von 147 m und konnte ca. 8000 Tonnen Ladung transportieren. Ihre Besatzungsstärke betrug 48 Mann.
Das stolze Schiff machte insgesamt 13 komplette Rundreisen unter ihren beiden Kapitänen Boye Petersen und Hinrich Nissen, davon zwölf Mal zu den Salpeterhäfen in Chile und zurück nach Hamburg. 1908 wurde diese Routine durch eine Weltreise unterbrochen. Sie führte von Hamburg nach New York, weiter nach Yokohama, in einer Zwischenetappe in Ballast nach Chile und von dort zurück nach Hamburg.
Die 14. Reise sollte auch die letzte des stolzen Schiffe werden. Am 6. November 1910 rammte das Schiff auf der Ausreise nach Chile im Ärmelkanal einen englischen Dampfer. Die Besatzung der BRIGHTON hatte die Geschwindigkeit des Schnellseglers unterschätzt und vorschriftswidrig versucht, vor dem Bug des Seglers zu passieren. Die PREUSSEN wurde zwar nur leicht beschädigt, war aber manövrierunfähig. Das Einschleppen in den Hafen von Dover misslang aufgrund eines aufkommenden Sturms. So strandete das Schiff vor den berühmten weißen Klippen von Dover und konnte auch später nicht mehr abgeborgen werden.