Das 1851 gebaute US-amerikanische Walfang-Vollschiff ALICE MANDELL hatte nur eine kurze Karriere aufzuweisen. Bereits auf seiner zweiten Fangreise strandete das Schiff auf einem Riff im südchinesischen Meer und ging verloren. Der größte Teil der Besatzung konnte sich allerdings retten. Der bis heute recht hohe Bekanntheitsgrad der ALICE MANDELL beruht auf der Tatsache, dass Pläne dieses Walfangschiffs sowie ein Reisebericht über seine zweite Fahrt erhalten geblieben sind. Mehr Infortmationen zur ALICE MANDELL im Speziellen und zum amerikanischen Walfang im 19. Jahrhundert im Allgemeinen finden Sie in nachfolgenden Schiffslebenslauf.
Die nachfolgende Zeichnung beruht jedoch auf den dem Verfasser vorliegenden Plänen und stellt das Schiff daher mit hoher Genauigleit dar. Im Gegensatz dazu sind keine zeitgenössischen Bilder bekannt, die enindeutig der ALICE MANDELL zuzuordnen sind. Alle hier gezeigten Gemälde stellen daher ähnliche amerikanische Walfänger aus dem 19. Jahrhundert dar. Keines der Bilder lässt sich eindeutig einem namentlich bekannten Schiff zuordnen.
Die ALICE MANDELL stellt einen typischen Walfänger aus der Hoch-Zeit des US-amerikanischen Walfangs dar. Das Schiff war für den pelagischen Walfang auf hoher See und lange Reisen vorgesehen. Der völlige Rumpf ermöglichte die dafür notwendige, große Ladekapazität, wie nachfolgende Zeichnung zeigt.
Im Gegensatz zu zeitgenössischen europäischen Walfängern war das Vollschiff in amerikanischer Weise mit bordeigene Öfen zum Auskochen des Walspecks ausgestattet. Die Öfen wurden mit Holz angefeuert, aber dann mit den weitgehend ausgekochten Resten des Walspecks weiter befeuert, was zu den schwarzen Rauchwolken führte, wie sie auf dem nachfolgenden BIld dargestellt sind.